01.03.13
Aus Gründen der Übersichtlichkeit, habe ich für eine weitere Dokumentation des Kübels, eine neue Seite erstellt.
Inzwischen sind die beiden Pflanzengruppen zusammen gewachsen. Hin- und wieder habe ich ein paar Tropfen Milch in die Krüge geträufelt. Die Fütterung sorgt dann für eine vermehrte Krug-Bildung, sodass die Krüge teilweise übereinander wachsen.
Ich kultiviere den Zwergkrug nach wie vor beständig unter Kunstlicht. Gern hätte ich mal ein paar Laubblätter gesehen, das kam aber nur zweimal vor. Die Blätter waren zudem sehr klein. Versuche daraus neue Stecklinge zu ziehen scheiterten.
Dieses Jahr möchte ich den Zwergkrug mehr den natürlichen Witterungsbedingungen und den Jahreszeiten aussetzen. Es ist eine kurze Winterruhe geplant. Hierzu werde ich den Kübel so ab Mai/Juni auf den Balkon stellen. Es wird dann bis zum ersten Frost draußen bleiben und erst im Herbst wieder rein kommen. Diese natürlichen Bedingungen sollten dazu führen, dass auch Laub-Blätter gebildet werden, aus denen ich dann Stecklinge machen kann. Vielleicht sehe ich dann auch zum ersten Mal eine Blüte.
Drosera roseana bedrängt den Zwergkrug teilweise, sodass ich hier schon Pflanzen einfach rausgerissen habe. Ich ernte die Brutschuppen von D. roseana, um sie zu tauschen, zu verkaufen oder zu verschenken. Ein paar springen natürlich ab und bilden neue Pflanzen, manche wachsen auch auf den Mutter-Pflanzen. Drosera tokaiensis habe ich aus den Kübel gezogen, aber aus den Wurzeln trieben neue Pflanzen aus. Es kamen genauer gesagt mehr Pflanzen, als vorher im Kübel waren. Da ist aus jedem kleinen Wurzelstück, das im Kübel geblieben ist, eine neue Pflanze entstanden. Momentan wurde aber alle Drosera von Blattläusen zerfressen. Glücklicherweise blieb der Zwergkrug verschont. Ich habe Lizetan gesprüht, was immer sehr gut wirkt. Ansonsten lasse ich da alles wachsen. So hat sich ein mir unbekanntes Kraut (im 3. Bild, oben links) angesiedelt, dass wie ein kleiner Zwergstrauch aussieht. Vielleicht ist es nur ein gewöhnliches Unkraut, aber ich finde es passt rein. Auch Utricularia sandersonii fühlt sich wohl, auch wenn die Blüten oft absterben, wenn die Substratoberfläche zu trocken wird. Wenn ich dann etwas von oben Sprühe, kommen sofort neue Blüten.
2013 werde ich also von meiner bisherigen dauerhaften Kunstlicht-Kultur abweichen und ich bin gespannt, wie die Pflanzen das aufnehmen und welchen Veränderungen sie unterliegen werden.
29.05.13
Wir haben Ende Mai und das Wetter ist solala - viel Regen, ab und zu Sonne und mit um die 20°C nicht mehr so kalt, wie in den letzten Tagen. Für mich das ideale Wetter, meinen kunstlicht verwöhnten Zwergkrug an die Freiheit zu gewöhnen. Die Pflanze, die kaum echtes Sonnenlicht kennt, bekommt so zumindest nicht gleich einen Sonnenbrand.
Drinnen gedeiht der Zwergkrug nun seit Jahren hervorragend. Wie es bei frischer Luft auf den Balkon aussieht, werde ich hier zeigen. Bis zum ersten Frost soll der Zwergkrug draußen klar kommen und dabei nicht wie bisher nur Krüge bilden, sondern auch Laub, welches ich für Stecklinge verwenden möchte und vielleicht sogar eine Blüte.
23.11.2013
Wir haben jetzt Ende November und der und der Zwerg steht noch immer draußen. Nein Frost gab es nicht wirklich, auch wenn wir einige Male an der Null-Grad-Marke kratzten. Die nächsten Tage könnte sich das ändern, aber wenn, dann müssen wir wohl nur mit leichten Nachtfrösten rechnen. Gut möglich, dass ich den Kübel auch dann noch draußen lasse, zumal es danach wieder wärmer werden soll. Dabei muss man natürlich sehen, dass es auf dem Balkon dann sich ein paar Grade wärmer sein werden. Auf jeden Fall ist jetzt die Zeit gekommen, wo der Wetterbericht wichtig wird.
Aber was hat sich den Sommer über getan? Zunächst gab es schon Sonnenbrände und die Lebensdauer der Krüge war auch nicht so hoch, wie drinnen. Bei Hitze und starkem Sonnenschein, begannen sich die Deckel zu senken, um sich abends wieder zu öffnen. Zweck dieser Übung ist es die Flüssigkeit in den Krügen nicht verdunsten zu lassen. Das konnte man also sehr gut beobachten, dass der Zwergkrug viel aktiver die Stellung der Deckel regelte. Ansonsten hat er sich recht schnell angepasst, auch wenn er nicht immer so „wie aus dem Ei gepellt“ aussah, wie unter Kunstlicht. So war auch die Ausfärbung der Krüge nicht immer so schön rot, wenn wir Schlechtwetterperioden hatten. UV-Strahlung, Kälte, Hitze und Wind wirken auf die Pflanzen – in der warmen Stube ist es natürlich bequemer, gleichmäßiger, angenehmer, aber der Zwergkrug ist keine Schönwetterpflanze! Der Kleine kann schon ganz schön was weg stecken und wird dadurch nur noch fitter!
Als dann der Herbst kam, zeigten sich einige, wenige Laubblätter. Ich habe einige rausgeschnitten, darauf geachtet, dass Teile vom Rhizom dran sind und habe einige Blattstecklinge gemacht. Die Blätter wickelte ich in Torfmoos und steckte sie in Töpfe mit einer Torf-/Quarzkies-Mischung. Das war Mitte Oktober. Inzwischen habe ich tatsächlich schon ein Nachwuchsblatt und ich sehe, dass die Blätter noch lebendig sind. Ich werde hier also Nachwuchs haben und somit erstmals auch Backup-Pflanzen außerhalb dieses Kübels. Bisher habe ich aber wirklich wenige Laub-Blätter gehabt. Vielleicht ist es ja jetzt schon etwas zu kalt, sodass der Zwergkrug jetzt seine Aktivitäten überwiegend eingestellt hat. Die nächsten Wochen werde ich den Kübel dann reinholen müssen, denn irgendwann wird der Winter kommen. Mit Spannung werde ich beobachten, ob sich dann, nach der ersten kleinen Winterruhe ein Blütentrieb bildet.
Fazit: Mehr Laub für Stecklinge hätte ich gern gehabt, aber vielleicht kommt das ja noch. Ansonsten erfreut sich der Zwergkrug bester Gesundheit und hat den Sommer gut überstanden.
Zu den „Begleitpflanzen“im Kübel: Drosera roseana bildet gerade Brutschuppen. Der Zwergsonnentau hat unter freiem Himmel im Sommer gut Blüten gebildet, die man immer noch sehen kann. Die Bildung der Brutschuppen ging drinnen bei wärmeren Temperaturen allerdings immer besser. Kann mir vorstellen, dass sie nach dem Reinholen noch weiterhin Brutschuppen bilden werden.
Drosera tokaiensis hat eigentlich den ganzen Sommer über geblüht und viele Samen gebildet. Es gab immer wieder verschiedene Arten von Blattläusen, die sich für Drosera tokaiensis interessiert haben und die Pflanzen zum Neuaustrieb zwangen. Die Art ist allerdings nicht tot zu kriegen und wird immer aus den massiven Wurzeln neu austreiben. Momentan haben sie ihre Aktivitäten weitgehend eingestellt und bilden eine Art Winter-Knospe.
Utricularia sandersonnii blüht gerade jetzt, wo es häufig regnet und die Luftfeuchtigkeit hoch ist, ständig. Kühle Temperaturen um 5°C sind dabei kein Problem – dieser südafrikanische Wasserschlauch ist nicht zimperlich.
26.11.13
Die letzten beide, Nächte hatten wir auf meinem Balkon gemessene -3°C. Das Substrat des Zwergkrugs war steinhart gefroren. Heute kamen wir bei wolkenlosem Himmel, am Tage nur noch mit sehr viel Mühe nachmittags für kurze Zeit auf über Null Grad. Als das Thermometer dann am Abend -4°C zeigte, habe ich den Kübel schnell rein genommen - auch wenn es morgen wieder wärmer wird. Der Zwergkrug bleibt jetzt drinnen, weil es einfach zu schade wär, wenn er Schaden nehmen würde. Morgen werde ich dann einen Platz unter Kunstlicht freiräumen und mit großem Interesse verfolgen, wie sich der Zwergkrug nach einer Kurzen Winterruhe macht. Wird er blühen? wird noch mehr Laub gebildet, oder werden neue Krüge gebildet? Für mich alles sehr wertvolle Informationen, man wird den Beginn einer neuen Vegetationsperiode beobachten können und selbst sehen, wie sich der Zwergkrug entwickeln wird. Hätte ich ihn heute draußen gelassen, dann auch sicher noch länger, denn es soll ja wieder wärmer werden - so aber beginnt jetzt der Frühling für den Zwerg. Bisher waren meine Erwartungen anders, denn ich habe mit vielen Laub-Blättern gerechnet, die aber nicht in der Menge gekommen sind. Abermals verblüfft hat mich Utricularia sandersonii, die sich auch im Kübel befindet und auch bei -3°C ohne Unterlass blüht!
23.01.14
Unglaublich, aber es sind schon wieder 2 Monate vergangen! 2 Monate, die zeigen, dass sich ein Zwergkrug sehr langsam entwickelt.
Es hat sich aber einiges getan, wenn auch langsam. Mit der Winterruhe, die ich dem Zwerg zumindest bis Ende November gegönnt habe, habe ich mir eine natürlichere Entwicklung der Pflanzen erhofft, mit Laubbildung und vielleicht sogar einen Blütentrieb. Zunächst aber passierte erstmal gar nichts, außer dass einige alte, große Krüge abstarben. Das war eine äußerliche Einwirkung des Frostes. Ein Krug ist auch nur ein Blatt und der Verlust einiger schöner alter Krüge ist dann auch nur ein optischer Verlust. Momentan bilden sich aber viele neue Krüge. Es gibt einen Blütentrieb, der einige Zentimeter hoch ist und es gibt weiter Blütentriebe, die in den Startlöchern stehen. Neben neue Krüge und Blütentriebe habe ich jetzt auch größere Laubblätter. Diese Entwicklungen sind noch ganz am Anfang. Es wird sich die nächsten Wochen einiges tun - der Zwerg hat es nicht eilig!
Ein Blick auf den Kübel. Wer genau hinsieht, sieht viel hellgrün. Drosera tokaiensis präsentiert sich eigentlich noch nicht in Top-Form und D. roseana habe ich drastisch reduziert. Das sollen hier auch keine Top-Bedingungen für Drosera sein. Im kargen, sandigen, steinigen Torfhumus sollen zuerst sehr robuste Zwergkrüge wachsen.
Viele neue Krüge und teilweise wachsen sie übereinander.
Alt und neu - die Hüllen der alten Krüge werden zu Humus und der daneben wächst mein erster Blütentrieb vom Zwergkrug.
Neue, frische Krüge, frische, grüne Laubblätter, aus denen sich hervorragend Stecklinge ziehen lassen und der behaarte Blütenstiel, den ich anfangs für einen neuen Krug gehalten habe.
Die Entscheidung, den Zwergkrug-Kübel bis zum ersten Frost draußen zu lassen war richtig. Die Pflanzen haben jetzt einen jahreszeitlichen Rhytmus, eine Vegetationsperiode und eine Ruhephase. So werde ich den Kübel Mitte Mai wieder raus stellen und ihn bis zum ersten Frost draußen lassen.
Ich denke es wird hier in den nächsten Wochen noch schöne Bilder geben, gerade was den Blütentrieb betrifft.
02.03.14
Mehr als fünf Wochen später hat sich einiges getan. Viele kleine Blüten haben sich geöffnet und der Blütenstängel ist über 30 cm hoch und wächst immer noch.
Außerdem haben sich einige große grüne Laub-Nlätter gebildet, die aber inzwischen wieder zwischen den neuen Krügen verschwunden sind.
Komplett neu durchgestartet sind die Sonnentaue. Drosera tokaiensis erstrahlt in neuer Pracht und ist neu durchgetrieben, man erkennt auch erste neue Blütentriebe. Die in der Anzahl reduzierten Drosera roseana sind ebenfalls satt ausgefärbt und geben wieder ein schöneres Bild ab.
Auch Utricularia sandersonii hat wieder schöne Blütenteppiche ausgebreitet.
Die Blüten vom Zwergkrug habe ich mit einem Pinsel bestäubt - bin gespannt, ob ich ein paar Samen ernten kann.
Die Blüten sind winzig und sehen zuerst sehr unscheinbar aus. Je näher man ran geht, desto schöner wird es aber. Ein anderer Blütentrieb ist leider vorzeitig abgestorben.
Mal eine Draufsicht. Nicht nur der Zwergkrug lebt auf. Das Binsengewächs bekomme ich nicht mehr weg, ich kann es nur immer wieder zurückschneiden, es gibt den Kübel aber auch ein natürliches Aussehen, wie ich finde.
Die Krüge wachsen, wie es gerade kommt. Zur Not geht es auch zweistöckig.
Die Drosera-Teppiche nehmen wieder einen großen Platz ein. Droser tokaiensis ist unverwüstlich, auch wenn sie im Herbst 2013 oberirdisch komplett weg waren. Die weißen Blüten der Utricularia sandersonii sind für mich ein guter feuchtigkeitsanzeigen. Gehen sie zurück wird die Oberfläche allmählich zu trocken.
26.01.2015
Ganz zum Anfang dieses kleinen Updates ist es natürlich wichtig zu erwähnen, was die Resultate der ersten „kleinen Winterruhe“ für den Zwergkrug waren. Nun – erst einmal hat er geblüht. Es gab diesen einen Blütentrieb, mit mehreren kleinen Blüten, die sich auch geöffnet haben, aber leider auch keine Samen hervor brachte und es gab dann mal zumindest einige Laubblätter, die ich lange Zeit entbehrt habe. Aus diesen Laubblättern habe ich Stecklinge heran gezogen. Das hat wunderbar geklappt und ich denke da werde ich mal ein Sonder-Update zu machen. Auf jeden Fall ist so etwas immer ratsam, seine Pflanzen zu vermehren und sich lebende „Backups“ zu verschaffen. Lebewesen können sterben und Pflanzen sind Lebewesen. Natürlich habe ich den Kübel wieder im Mai raus gestellt, ich glaube sogar, dass es wegen des guten Wetters bereits im April war.
Inzwischen haben wir Ende Januar 2015. Ich habe den Kübel wieder so lange draußen gelassen, bis Frost angesagt war. Das war wohl Ende November. Der Winter war bisher so mild, dass er wohl auch draußen überlebt hätte. Aber so wie ich es praktiziere hat sich das schon als gut erwiesen. Das Bild ist ein ähnliches wie vor einem Jahr, allerdings auch einen großen Fortschritt! Letztes Jahr reichte es nach der ersten kleinen Outdoor-Winterruhe zu einem Blütenstiel – dieses Jahr habe ich drei davon und ich hoffe, sie kommen alle dazu, ihre Blüten zu öffnen. Ein weiteres positives Merkmal sind die vielen Blätter, die ich momentan habe. Mehr als letztes Jahr, aber so recht weiß ich nicht wohin damit, denn einige kleine Backup-Zwerge habe ich ja am Wachsen und normalerweise reicht mir das ja – es muss reichen, schon aus Platzgründen. Neue, grüne Krüge werden auch gebildet und das in etwa so wie letztes Jahr.
Wenn ich mir jetzt den gesamten Kübel ansehe, so muss ich sagen, dass mich einiges überrascht – das ist aber nicht der Zwergkrug, sondern seine Mitbewohner! Schon letztes Jahr um diese Zeit habe ich vermerkt, dass das „karnivore Unkraut“ Drosera tokaiensis recht lange benötigt, um wieder voll durch zu starten. Die Pflanzen sind ja jetzt schon den ganzen Dezember und den ganzen Januar unter einer 125 W Lampe und sie fangen jetzt erst zaghaft an, wieder durch zu treiben. Ich beobachte das Gleiche bei D. roseana, aber da überrascht es mich nicht so sehr. Dann muss ich sagen, dass Utricularia sandersonii auch im Dezember draußen noch wunderbar blühte, dann aber nach dem rein holen zeitweise kaum zu sehen war. Ich denke, dass es für die Pflanzen eine drastische Umstellung ist, sie vom kühlen deutschen Herbst rein zu holen und drinnen voll zu beleuchten. OK, die Temperaturen am jetzigen Standort sind aber auch nicht wahnsinnig tropisch, sondern sie bewegen sich am Tage um die 20 Grad. Utricularia sandersonii ist jedenfalls wieder mit ihren kleinen Blüten und vielen kleinen, gründen Blättern, die sich teilweise im Kies verstecken, aus ihrem Versteck gekommen und sie werden wie immer mit ihren weißen Blüten überzeugen.
Ich würde schon jetzt darauf tippen, dass die Sonnentaue im März wieder voll durchgestartet sind und ich werde Blüten vom Zwergkrug erhalten und vielleicht werde ich diesmal sogar Samen ernten.
Also im Mai kommt dieser Kübel wieder raus. Ganz ehrlich, schöner erschien mir der Zwergkrug unter dauerhaftes Kunstlicht, weil einfach die Bedingungen für die Pflanze gleichmäßig stressfrei waren, gefallen tut er mir aber jetzt besser, weil sich einfach mehr tut, wie z.B. die Blüten, die Blätter und die vielen neuen frischen Krüge. Nur dieses Binsengewächs, werde ich beim nächsten Update mal wieder ganz weg schneiden, auch wenn es immer wieder kommen wird.
Auf diesem Bild sieht man alles. Neue, grüne Krüge, 2 Blütentriebe, viele Laubblätter und man erkennt Utricularia sandersonii, die jetzt wieder zart erste Blüten empor recken, ebenso wie Drosera tokaiensis und zumindest einen alten, verblüten Blütentrieb von Drosera roseana. Also Augen auf!
Ungewöhlich schnell reckt sich so ein Blütentrieb eines Cephalotus in die Höhe, ganz anders, als man es sonst vom Zwergkrug gewohnt ist.
Das Binsen-Gewächs sorgt doch für eine sehr krautige Erscheinung und ich denke beim nächsten Update will ich davon viel weniger sehen. Es ist aber auch eine Vorliebe von mir, die Pflanzen möglichst wild wachsen zu lassen, jeder Topf kann ein kleines Biotop sein und das ist eben auch nicht jedermanns Sache. Ich denke, man darf es mit dem Wildwuchs auch nicht übertreiben, muss wissen, wo die Grenzen des Erträglichen sind und wenn man diese Grenzen kennt, dann kann man auch mal etwas wilden Wuchs zulassen.
Ich habe hier noch einige Updates vor und hoffe, dass ich auch mal die Zeit dazu finde!
29.03.15
Hier mal ein Update anläßlich des Blütenstandes. Die Blütentriebe mögen jetzt gut über 35 cm lang sein. Leider ist mir ein dritter Blütentrieb frühzeitig abgebrochen. Es ist nicht so einfach die Blütentriebe daran zu hindern, in die Lampe zu wachsen, deshalb habe ich in diversen Tesa-Film Aktionen immer wieder helfend eingegriffen. Man darf aber auch nicht zu sehr an den Blütentrieben zerren, denn die sind sehr spröde und brechen dann recht plötzlich ab. Für die Bilder habe ich die Pflanze mal vorrübergehend auf den Balkon gebracht, wegen der besseren Lichtverhältnisse. Da ich die Entwicklung der Blüten nicht hemmen will, bleibt die Pflanze aber sicher bis Mitte Mai drinnen. Dann erwarte ich keine großen Belastungen mehr durch die Umstellung von drinnen zu draußen. Auffällig ist dieses Jahr, dass die Drosera-Begleitvegetation in einem eher dürftigen Zustand ist. Drosera tokaiensis ist noch fast komplett eingezogen und die Blätter die austreiben, sehen sehr dürftig aus. Ich kenne den Grund dafür nicht, aber ich mach mir da keine Gedanken. Dass die wieder kommen, darauf kann man wetten. Totes Drosera-Material, besonders von D. roseana, die schnell mal nach einem Jahr absterben, haben im Kübel schon zu richtigen Humus-Polstern geführt. Alles wird sich hier weiterhin überwiegend selbst überlassen, auch wenn ich die Begleitvegetation regelmäßig zurück schneiden werde.
Der Zwergkrug hat nach dem Reinholen im Winter einen schönen Wachstumsschub mit vielen neuen Krügen und vielen Blättern (die ich zum großen Teil als Stecklinge verschenkt habe) und nicht zuletzt den Blüten hingelegt. Jetzt hat die Blüte ihren Höhepunkt erreich und einige Blüten sind schon am Verblühen. Die Krüge sind jetzt alle voll ausgewachsen und Neues sieht man jetzt kaum. So wird der Zwergkrug den Sommer überweilen und dann nur gelegentlich mal ein paar neue Krüge nachschieben.
Ich habe die Blütentriebe schon etwas aneinander gerieben und erhoffe mir so eine Bestäubung. Vielleicht ernte ich ja sogar mal Samen. Die Samen allerdings zum keimen zu bringen, soll ja auch ein langwieriges Unterfangen sein, aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und es dürfte sehr lehrreich sein. Sollte ich mal Samen ernten werde ich das sicher hier berichten.
26.08.2015
Wir hatten einen neuen Jahrhundertsommer in Berlin und der Zwergkrug hat es einfach genossen. Heute habe ich die Binsen zurück geschnitten, die etwas für Beschattung gesorgt haben. Momentan blüht fast alles, die Drosera tokaiensis, die Drosera roseana und natürlich auch einige Utricularia sandersonii. Die haben allerdings mehr Laub und scheinen die Hitze nicht ganz so zu mögen. Die Blüte vom Zwergkrug erwarte ich dagegen erst im frühern Frühjahr.
Ein Blick auf den ganzen Kübel. Der Zwergkrug treibt frische Krüge und auch Blätter. Die alten Blätter färben sich rötlich, frische Blätter glänzen in der Sonne.
Ich gieße eigentlich überwiegend von oben, bis es unten raus läuft - dann lass ich den Anstau stehen und gieße erneut, wenn der Untersezer leer ist.
Die Drosera tokaiensis sind diesen Sommer zahlreich neu aus den Wurzeln ausgetrieben. Sie waren ja fast verschwunden, aber es ist ein "karnivores Ukraut", das aber wirklich nur in Anführungsstriche, den es ist das schönste Unkraut, dass ich kenne ;-)