Winterimpressionen

26.01.12

Bisher hatten wir einen sehr milden Winter, fast ohne Frost. Nun, Ende Januar hat es auch Berlin erwischt. Zumindest nachts sind die Temperaturen eisig. Schnee gibt es nicht, aber Barfröste sind bei uns eher die Regel. Die Torfmoospolster sind nun  steinhart gefroren.

Die Winterknospen von Drosera intermedia sind halb ausgetrieben – ein Resultat des bisher sehr milden Winters. Meiner bisherigen Erfahrung nach, halten die Pflanzen auch im ausgetriebenen Zustand strenge Fröste aus. Aber werden sie in diesem Zustand den ganzen Winter überleben? Diese Erfahrung muss ich erst selbst noch machen -  ich werde es erfahren!
Bei den anderen winterharten Drosera, habe ich das Problem übrigens nicht. Es kommt selten vor, dass Sie vor Frühlingseinbruch die Arme ausstrecken. Hier im Moorkübel befinden sie sich auch unter Torfmoos, sind also nicht sichtbar. Drosera intermedia besiedelt eher Freiflächen ohne Moos. Werden sie vom Torfmoos überwuchert, beginnen sie Stämme zu bilden, um an der Oberfläche zu bleiben. Trotzdem werden sie dann schnell überwuchert. Es ist also nicht ihr idealer Lebensraum.

16.02.12

Der Winter neigt sich nun dem Ende entgegen und ich habe mir den Moorkübel mal genauer angesehen. Keinerlei Verluste scheint es, wie erwartet, bei Drosera anglica und D. rotundifolia zu geben. Wir hatten eine lange Dauerfrosperiode von 2-3 Wochen, dabei fehlte eine isolierende Schneeschicht. Die Pflänzchen haben mehrfach Barfröste von -15 bis -20°C ausgehalten. Teilweise lagen die Temperaturen auch Tagsüber unter -10°C. Bei Drosera intermedia dagegen gab es leider Verluste, die darauf zurückzuführen sind, dass viele Pflanzen im viel zu warmen November/Dezember wieder ausgetrieben sind. Die halbausgetriebenen Pflanzen sind bei der Kälte abgestorben. Pflanzen, die nicht vorzeitig ausgetrieben sind, haben es ebenso wie D. anglica und D. rotundifolia, ohne Probleme geschafft. Ich habe auch einige halb ausgetrieben D. intermedia unter der Wasseroberfläche der Schlenke gehabt. Diese Pflanzen haben überlebt, da hier die Eisfläche isolierend wirkt. Ich werde mir keine Sorgen um den Fortbestand von D. intermedia im Moorkübel machen brauchen, aber es sind einige Lücken entstanden, die sicher bald wieder mit neuen Pflanzen geschlossen werden. Zu guter Letzt habe ich auch Turionen des Wasserschlauchs Utricularia intermedia ausfindig machen können, sodass auch hier die Weiterexistenz gesichert sein sollte. Um die anderen Moorbewohner, wie Moosbeere oder Sumpfveilchen, mache ich mir sowieso keine Sorgen.

 

 

 

Das Ende!

19.02.12

Hier endet die Historie des Moorkübels leider früher als erwartet. Das Tauwetter hat es an den Tag gebracht: Der Kunststoffeinsatz, den ich für extrem massiv und belastbar hielt, ist nicht mehr dicht. Der Frost muss ihn gesprengt haben. Wasser, das ich von oben gieße, fließt unten wieder raus. Es ist schade, weil sich die gesamte Vegetation gerade sehr gut eingependelt hat, aber es hilft nichts. Jetzt im Winter/frühes Frühjahr werde ich den Kübel noch feuchthalten können, aber im Sommer wär dieser Kübel nicht mehr als Moorkübel nutzbar. Nun muss ein neuer Moorkübel her. Er wird größer sein, er wird etwas anders sein und er wird stabiler sein.

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Ein neuer Anfang!

29.02.12

Hier zunächst die Ursache der Katastrophe.

Nachdem ich ein Teil des Substrats abgetragen hatte, war der Kübeleinsatz so leicht, dass ich ihn aus der Holzumrahmung heben konnte. Hier wurde sehr deutlich, warum der Kübel havariert war. Wie man sieht, hat der Kübel mehrere Abstufungen.  Diese Abstufungen beinhalten natürlich eine Schwächung des Materials. Der Druck durch den Eispanzer wurde so stark, dass der Kübeleinsatz hier zersprang. Nun hat der Kübeleinsatz eine Tiefe von 25cm und der Wasserstand ist bis zu diesem Bruch immernoch mehr als 10cm. Ein weiterbetrieb des Kübels ist also ohne Weiteres möglich, denn der Riß wird sich höchstens horizontal weiter ausdehnen - er kann sich im Grunde nur weiter an der Abstufung ausweiten. Ich habe mich deshalb entschlossen, den Kübel in anderer Form weiterzuführen und hier die Venusfliegenfalle zu kultivieren. Trotzdem werde ich aber einen Wasserdichten Kübeleinsatz in der Holzumrahmung einfügen, sodass das Wasser auch wieder bis zum Kübelrand gefüllt werden kann. Der Kübel bekommt aber trotzdem einen völlig anderen Charakter. Die Schlenke wird es nicht mehr geben. Die winterharten Drosera habe bereits aus dem Kübel genommen, sofern ich sie ausfindig machen konnte.  Die Moosbeere ist noch im Kübel und auch das Sumpfveilchen sollte sich noch unterirdisch im Kübel befinden. Hauptdarsteller im neuen Kübel wird die Venusfliegenfalle, die ich hier zum ersten Mal auch erfolgreich draußen kultivieren möchte.

 

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