Drosera rotundifolia

Drosera rotundifolia, der Rundblättrige Sonnentau, ist die in Deutschland häufigste Sonnentauart. Der Bestand ist aber trotzdem rückläufig, da der Lebensraum Hochmoor zum großen Teil vernichtet wurde. Immerhin ist die Pflanze weltweit nicht bedroht. D. rotundifolia besiedelt die Moore der gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel. In Nordeuropa bspw. ist die Art nicht gefährdet und noch recht häufig.

In Kultur ist die Art relativ problemlos, wenn man ihr ein sonniges Plätzchen im Moorbeet oder Moorkübel bieten kann. Da D. rotundifolia keine aufrechten Blätter, wie die anderen beiden heimischen Drosera-Arten D. anglica und D. intermedia hat, sondern bodenliegende Rosetten bildet, sind sie nach meinen Beobachtungen noch mehr auf einen sonnigen Standort angewiesen, als D. anglica und D. intermedia, da diese ihre Blätter zum Licht hin ausrichten können, oder durch Wachstum in die Höhe zum Licht streben.

Da die Art völlig winterhart ist, bildet sie auch, wie die anderen beiden heimischen Sonnentauarten eine Überwinterungsknospe (Hibernakel).

 

 

 

04.04.2011

Unten ein aktuelles Bild von Drosera rotundifolia. Zeitgleich mit den anderen winterharten Arten beginnt die neue Vegetationsperiode. Hier im Moorkübel, direkt im Torfmoos (Sphagnum), fühlt sich die Art am wohlsten - dann werden Ableger gebildet, die zu herrlichen Teppichen führen. Wie keine andere Sonnentau-Art versteht es D. rotundifolia mit dem Sphagnum mitzuwachsen und sich auf den Polstern zu behaupten. Wichtig ist dabei aber auch, die richtige Torfmoosart. Wild wucherndes Sphagnum kann auch Drosera rotundifolia mit Leichtigkeit überwuchern.
Ideal scheinen hier die roten Arten zu sein oder alle Arten, die Bulte bilden. Im Hochmoor gibt es Bulte und Schlenken. Während die Schlenken Vertiefungen im Moor sind, die oft auch mit Wasser gefüllt sein können, sind Bulte die höher gelegenen, nicht ganz so nassen Stellen. Es gibt verschiedene Arten von Sphagnum, die je nach Art, eher die Bulte oder eher die Schlenken bewohnen. In meinen Moorkübel habe ich mindestens drei verschiedene Arten Sphagnum. Ich denke, hier hat sich nach jetzt drei Jahren, die richtige Mischung von selbst eingestellt.

15.04.11

Nur 11 Tage später: Inzwischen sind die Pflanzen voll ausgetrieben. Auch das schlechte Wetter der letzten Tage mit Sturm, Regen und kalten Temperaturen, konnte daran nichts ändern. Wird das Wetter dann mal besser, wird sich auch eine schöne Rotfärbung der Tentakel einstellen und dann kommen sicher auch die Tautröpfchen zurück, die sich nach mehreren Sturmtagen verflüchtigt haben.

Drosera rotundifolia ist die winterharte Sonnentau-Art, die in der Entwicklung am weitesten ist. Sie sind also die letzten, die im Herbst einziehen und die ersten, die im Frühjahr voll entwickelte Blätter haben.

27.04.11

Nur wenige Tage später: Schönes Wetter hat die Pflanzen weiter wuchern lassen. Es ist wieder Fangschleim an den Tentakel sichtbar und die Pflanzen beginnen sich intensiver auszufärben. 6 Stunden direkte Sonne auf dem Balkon reichen aber bei D. rotundifolia noch nicht aus, die Pflanzen knallrot auszufärben. Von daher würde ich sagen, dass die Art durchaus sehr anspruchsvoll ist, was den Lichtbedarf angeht.

 

 

19.05.11

Ein aktuelles Bild von D. rotundifolia im Moorkübel. Die Pflanzen sind jetzt typisch ausgefärbt. Immerwieder teilen sich Pflanzen oder es tauchen Ableger auf.

 

 

 

25.06.11

Drosera rotundifolia in voller Blüte. Die kleinen weißen Blüten öffnen sich bei schönem Wetter für wenige Stunden vormittags bis mittags.